Was machen mit der Macht?

Vielerlei Deutungen, Zusammenhänge, Wertungen und damit verschiedene Auswirkungen legt der Begriff «Macht» offen. Beispielsweise braucht es ja auch eigene Regeln, die entsprechend einschränken, um schliesslich eigens mächtig zu handeln und fühlen.

Ich lege hier aber einzig einige gedankliche Ansätze über die politisch klassische Macht dar. Genauer, spreche ich die Machtform an, welche allgemein dermassen interpretiert wird.

Ich habe eine Webseite über Burkina Faso erstellt und dort aus offiziellen Quellen der Regierung über die Geschichte geschrieben. Kurz ein Exkurs zu Thomas Sankara; er hat einen Putsch herbeigeführt und im Land viel bewegt. Den Hunger ist er radikal angegangen, auch die Diskriminierung der Frauen hat er aufgehoben. Die Korruption hat er bekämpft und Privilegien der Minister abgestellt. Bescheiden und bei den Leuten ist er geblieben, doch er wurde gestürzt und ermordet.

Fidel Castro hatte ähnlich begonnen, nur hatte er die Macht aegeben, während Thomas Sankara nach vier Jahren erschossen wurde. Davor wurde er gewarnt, dennoch vertraute er seinen «Freunden». Seine Persönlichkeit als Politiker sah er symbolisch als Radfahrer, der langsam weiterfahren und das Gleichgewicht halten musste.

Als Regierungsrat verfügt man über Macht, wenn auch «beschränkt» als Kollektiv. Doch jede Entscheidung hat Auswirkungen und sollte sich dem Parlament fügen. Was ist nun, wenn man zu lange an der Macht ist? Geht da nicht die Begeisterung für die Menschen zurück, mit denen man nicht in direktem Kontakt steht, – im Sud badend, um sich schön zuredende Günstlinge und schliesslich die Realität verlierend?

Macht abgeben ist für viele schwierig. Doch acht Jahre Regierungsrat sollten genug sein. Es ist für Politisierende genug Zeit gewesen, Ziele in Angriff zu nehmen, und die Wirkung zu sehen. Warum also die Macht nicht abgeben? Wieso haben wir so viele Politiker, die am Sessel kleben? Macht macht auch heutzutage noch sexy, und das Geld ist auch nicht zu verachten. Amerika beschränkt die Amtszeiten, und das ist richtig so.